Discussion:
Zeichen für exklusives oder
Marcus Glöder
2009-01-24 02:11:33 UTC
Permalink
Hallo und guten Tag,

im Moment suche ich ein Zeichen für die Kontravalenz (auch Antivalenz
--<
Es handelt sich also um eine Art Pfeil, dessen Spitzen nach innen
gerichtet sind. In symbols-a4.pdf habe ich nichts dazu gefunden. Auch
googeln ergab nur die folgende Seite:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Mathematische_Symbole

Das dort vorgestellte Zeichen für die Kontravalenz ist das Zeichen für
eine einfache Disjunktion (inklusives oder) mit einem Punkt darüber
(\dot\vee). Diese Schreibweise ist mir allerdings bis jetzt noch nicht
über den Weg gelaufen, und ich vermute, dass sie auch einigermaßen
unüblich ist. Deshalb möchte ich es nicht verwenden.

Gibt es ein Paket, dass den "Kontravalenz-Pfeil" enthält, den ich
oben versucht habe abzubilden? Oder wie könnte ich mir dieses Symbol
selbst basteln?

Viele Grüße
Marcus

--
FAQ: http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/
Durchsuchbares Archiv: http://tinyurl.com/cdcb6
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Jan Ahlmeyer
2009-01-24 15:48:11 UTC
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Hallo,

mir ist dieses Symbol noch nie begegnet und es erscheint mir auch
ungewöhnlich, für diesen Zweck eins zu verwenden, das von den anderen
Junktoren optisch so verschieden ist. Basteln könnte man es Deiner
Beschreibung zufolge in LaTeX z.B. so:
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{>\kern-.48em-\kern-.48em<}}

Gruß,
Jan
Post by Marcus Glöder
Hallo und guten Tag,
im Moment suche ich ein Zeichen für die Kontravalenz (auch Antivalenz
--<
Es handelt sich also um eine Art Pfeil, dessen Spitzen nach innen
gerichtet sind. In symbols-a4.pdf habe ich nichts dazu gefunden. Auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Mathematische_Symbole
Das dort vorgestellte Zeichen für die Kontravalenz ist das Zeichen für
eine einfache Disjunktion (inklusives oder) mit einem Punkt darüber
(\dot\vee). Diese Schreibweise ist mir allerdings bis jetzt noch nicht
über den Weg gelaufen, und ich vermute, dass sie auch einigermaßen
unüblich ist. Deshalb möchte ich es nicht verwenden.
Gibt es ein Paket, dass den "Kontravalenz-Pfeil" enthält, den ich
oben versucht habe abzubilden? Oder wie könnte ich mir dieses Symbol
selbst basteln?
Viele Grüße
Marcus
--
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Marcus Glöder
2009-01-24 20:14:38 UTC
Permalink
Post by Jan Ahlmeyer
Hallo,
Hallo Jan,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Post by Jan Ahlmeyer
mir ist dieses Symbol noch nie begegnet und es erscheint mir auch
ungewöhnlich, für diesen Zweck eins zu verwenden, das von den anderen
Junktoren optisch so verschieden ist.
Da geht es Dir wie mir mit \dot\vee (ein Punkt auf dem Zeichen für die
Disjunktion). Das Zeichen habe ich mir selbstredend nicht ausgedacht. Es
wird beispielsweise in Hilbert 1987:37 so eingeführt und in

http://de.wikipedia.org/wiki/Kontravalenz

ist es unter "Notation und Aussprache" ebenfalls aufgeführt. "Optisch
verschieden" ist es vor allem von den beiden Zeichen für Konjunktion und
Disjunktion. Wie die folgende Tabelle zeigt, besteht zwischen der
Doppelimplikation (auch Bikonditional oder Äquivalenz genannt) und der
Kontravalenz (auch: Antivalenz) eine enge Beziehung, da beides jeweils
die Negation des anderen ist:

---- \begin{kontraval} ----

\documentclass{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{>\kern-.48em-\kern-.48em<}}

\begin{document}
\begin{tabular}{cc|cccccccc}
p & q & (p & $\kontraval$ & q) & $\leftrightarrow$ & $\neg$ & (p &
$\leftrightarrow$ & q)\\
\hline
w & w & w & f & w & \textbf{w} & f & w & w & w\\
w & f & w & w & f & \textbf{w} & w & w & f & f\\
f & w & f & w & w & \textbf{w} & w & f & f & w\\
f & f & f & f & f & \textbf{w} & f & f & w & f\\
\end{tabular}
\end{document}

---- \end{kontraval} ----

Daher sollte das Zeichen für die Kontravalenz eben dem Zeichen für die
Doppelimplikation (Äquivalenz) ähneln, nur dass eben die Pfeilspitzen
Post by Jan Ahlmeyer
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{>\kern-.48em-\kern-.48em<}}
ist wohl das, was bei einem selbst zusammengebastelten Zeichen dem noch
am nächsten kommt. Allerdings sind die nach innen gerichteten
"Pfeilspitzen" deutlich zu groß, so dass das Zeichen in der Tabelle
relativ viel Platz wegnimmt. Das zu ändern ginge aber wohl nur, wenn
eine eigene Glyphe dafür zur Verfügung stünde.
Post by Jan Ahlmeyer
Gruß,
Jan
Grüße
Marcus


Literatur

Hilbert, Dr. Alfred, 1987: Nachschlagewerke für Grundlagenfächer.
Mathematik. Leipzig: Fachbuchverlag

--
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Marcus Glöder
2009-01-24 21:04:25 UTC
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Hallo alle zusammen,

nachdem ich Jans Lösung gesehen und symbols-a4.pdf nochmal durchstöbert
habe, bin ich nun auf die folgende Lösung für den Kontravalenz-Junktor
gekommen:

\documentclass{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{stmaryrd}
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\hspace{-2pt}\Yleft}}

\begin{document}
\begin{tabular}{cc|cccccccc}
p & q & (p & $\kontraval$ & q) & $\leftrightarrow$ & $\neg$ & (p &
$\leftrightarrow$ & q)\\
\hline
w & w & w & f & w & \textbf{w} & f & w & w & w\\
w & f & w & w & f & \textbf{w} & w & w & f & f\\
f & w & f & w & w & \textbf{w} & w & f & f & w\\
f & f & f & f & f & \textbf{w} & f & f & w & f\\
\end{tabular}
\end{document}

Meiner Meinung nach ist das so nahezu perfekt.

Viele Grüße
Marcus

--
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Marcus Glöder
2009-01-24 22:50:24 UTC
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Hallo und guten Tag,

leider habe ich einen Nachteil meiner eigenen Lösung gefunden.
Anscheinend muss von Fall zu Fall ausprobiert werden, wie weit die
beiden Zeichen \Yright und \Yleft zusammengeschoben werden müssen, damit
der Abstand zwischen ihnen verschwindet und, zumindest auf dem Papier,
der Eindruck eines einzigen Zeichens entsteht (Siehe dazu das unten
stehende Beispiel, bei dem 5 pt statt 2 pt verwandt worden sind). Wenn
das noch geändert werden könnte wäre ich glücklich.

Nachtrag: Gerade habe ich entdeckt, dass auch in einem meiner Bücher das
mit \dot\vee erzeugte Zeichen als Junktor für die Kontravalenz
eingeführt wird (Soreth 1992:67). Das fand ich wohl, als ich das Buch
durchgearbeitet habe (etwa 2001), bereits so merkwürdig, dass ich mit
Bleistift das hier konstruierte Zeichen und "exklusives oder" daneben
geschrieben habe.

Viele Grüße
Marcus


Literatur

Soreth, Marion, 1992: Kleine Einführung in die Aussagenlogik mit
Aufgaben und Lösungen. Köln: P & P


---- \begin{logische Verknüpfungen} ----

\documentclass{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{rotfloat}
\usepackage{stmaryrd}
\usepackage[ngerman]{babel}
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\hspace{-5pt}\Yleft}}

\begin{document}

\begin{sidewaystable*}
\caption{Mögliche Verknüpfungen von zwei Variablen}


\begin{tabular}{cc|cccccccccccccccc}
p & q & taut. & p$\vee$q & p$\vee$$\neg$q & p & p$\rightarrow$q & q &
p$\leftrightarrow$q & p$\wedge$q & p$\vert$q &
$\mathrm{p}\kontraval\mathrm{q}$ & $\neg$q & $\neg$(p$\rightarrow$q) &
$\neg$p & $\neg$p$\wedge$q & p$\downarrow$q & kontradikt.\\
\hline
w & w & w & w & w & w & w & w & w & w & f & f & f & f & f & f & f & f\\
w & f & w & w & w & w & f & f & f & f & w & w & w & w & f & f & f & f\\
f & w & w & w & f & f & w & w & f & f & w & w & f & f & w & w & f & f\\
f & f & w & f & w & f & w & f & w & f & w & f & w & f & w & f & w & f\\
\end{tabular}
\end{sidewaystable*}

\end{document}

---- \end{logische Verknüpfungen} ----

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Jan Ahlmeyer
2009-01-25 00:06:43 UTC
Permalink
Post by Marcus Glöder
Hallo und guten Tag,
leider habe ich einen Nachteil meiner eigenen Lösung gefunden.
Anscheinend muss von Fall zu Fall ausprobiert werden, wie weit die
beiden Zeichen \Yright und \Yleft zusammengeschoben werden müssen,
Nicht, wenn Du eine schriftgrößenabhängige Einheit wie em verwendest, wie man
es für solche Zwecke immer tun sollte:

\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.25em\Yleft}}

Gut ist das natürlich alles nicht, weil die Pfeilspitzen nicht mit denen des
Äquivalenz-Junktors übereinstimmen. Da es um dessen Negation geht, bietet
sich doch einfach \nleftrightarrow aus dem amssymb-Paket an
(durchgestrichener Doppelpfeil). Das ist dann auch selbsterklärend -- im
Gegensatz zu dem Zeichen aus Deinem Hilbert-Buch, das sich trotz aller
Autorität des Autors offenbar nie durchgesetzt hat (sonst gäbe es das sicher
für TeX). Falls Du aber an Hilberts Notation gebunden bist, musst Du wohl
obige Notlösung nehmen oder selbst zu Metafont greifen.

Gruß,
Jan

--
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Marcus Glöder
2009-01-25 20:26:24 UTC
Permalink
Hallo Jan,

danke für die Antwort.
Post by Jan Ahlmeyer
Nicht, wenn Du eine schriftgrößenabhängige Einheit wie em verwendest, wie man
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.25em\Yleft}}
Selbstredend, darauf hätte ich kommen sollen. Allerdings gibt es auch
bei dieser Zeichendefinition noch ein kleines Problem, wie das folgende
Minimalbeispiel zeigt:

--- Anfang Minimalbeispiel ---

\documentclass{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{stmaryrd}
\usepackage[ngerman]{babel}

%%%% Definition 1
%\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.4em\Yleft}}

%%%% Definition 2
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.25em\Yleft}}

\begin{document}

$\mathrm{p}\kontraval\mathrm{q}$ %Varinate A

p $\kontraval$ q %Varinate B

\end{document}

--- Ende Minimalbeispiel ---

Wenn Definition 1 auskommentiert und Definition 2 aktiviert ist, dann
ist die Variante B völlig richtig, während bei der Variante A zwischen
\Yright und \Yleft eine Lücke klafft. (Weiß der Teufel warum. immerhin
werden beide Zeichen um ein viertel Geviert zusammengeschoben; das ist
so lang wie ein Divis und sollte in jedem Fall reichen.)
Wenn Definition 1 aktiviert und Definition 2 auskommentiert wird,
dann ist Variante A völlig richtig, während Variante B eindeutig zu kurz
ist. (Auch hier finde ich, dass sich Variante A merkwürdig verhält. Die
beiden Zeichen werden hier um beinahe ein halbes Geviert
zusammengeschoben, was eigentlich zu viel ist. Warum das in Variante A
gerade ausreicht, um keine Lücke zwischen den beiden Zeichen zu haben,
ist mir völlig unklar.)

Da es nun aber völlig unnötig ist, die Variablenbuchstaben auch in
den Mathe-Modus zu schieben, und daher Variante A nie vorkommt, kann das
ganze Zeichenkonstruktions-Problem als gelöst betrachtet werden (meiner
Meinung nach).
Post by Jan Ahlmeyer
Gut ist das natürlich alles nicht, weil die Pfeilspitzen nicht mit denen des
Äquivalenz-Junktors übereinstimmen.
Das ist schon richtig. Aber dafür müsste wohl eine eigene Glyphe
erstellt werden. Das ist mir zuviel Aufwand. Dann lieber \dot\vee.
Post by Jan Ahlmeyer
Da es um dessen Negation geht, bietet sich doch einfach
\nleftrightarrow aus dem amssymb-Paket an (durchgestrichener
Doppelpfeil). Das ist dann auch selbsterklärend -- im Gegensatz zu
dem Zeichen aus Deinem Hilbert-Buch, das sich trotz aller Autorität
des Autors offenbar nie durchgesetzt hat (sonst gäbe es das
sicher für TeX).
Das ist dann ein endgültig völlig ungebräuchliches Zeichen. Ich
jedenfalls habe das als Kontravalenz-Zeichen noch nie gesehen. Dann
würde ich lieber auf \dot\vee ausweichen. Erstens ist das ein Zeichen,
von dem ich (inzwischen) positiv weiß, dass es in Gebrauch ist und
zweitens hat es ja auch optisch seine Berechtigung, da es auf eine
Unterscheidung zwischen inklusivem und exklusivem oder hinausläuft.

Ich habe Übrigens nie bestritten, dass es für ein und dieselbe
logische Verknüpfung mehrere mögliche Junktoren (Verknüpfungszeichen)
geben kann. Wie Du hier sehen kannst:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tabelle_logischer_Symbole

gibt es für die Kontravalenz beispielsweise noch ein Zeichen, dass wie
ein Plus in einem Kreis aussieht. Das würde ich in keinem Fall benutzen.
Erstens weil es optisch völlig aus dem Rahmen fällt und zweitens, weil
mir das Zeichen auch völlig sinnfrei erscheint.

Der Hilbert ist übrigens schlicht eine (bereits ziemlich betagte)
mathematische Formelsammlung für den Hausgebrauch. Ich habe das nicht
wegen der Autorität des Autors zitiert, sondern weil es ein Buch ist,
das ich gerade zur Hand hatte und in dem das von mir beschriebene
Zeichen vorkommt; - dies, um zu zeigen, dass es das Zeichen tatsächlich
gibt (auch Hilbert hat sich das ja nicht ausgedacht) und auch in
Gebrauch ist. Außerhalb des Hilbert wird es ja auch in der von mir
bereits erwähnten Webseite

http://de.wikipedia.org/wiki/Kontravalenz

als eines von mehreren gebräuchlichen Symbolen aufgeführt. So
ungebräuchlich kann es also nicht sein. Dass es das Zeichen in LaTeX
nicht gibt, kann auch durchaus einen anderen Grund haben, als den, dass
es nicht gebräuchlich sei. Beispielsweise könnte (jetzt mal ins Blaue
hinein vermutet) es auch schlicht Unterschiede in der amerikanischen und
der europäischen Notationstradition geben, und da AMS nun die American
Mathematical Society ist, werden in LaTeX eher amerikanische als
europäische Notationsweisen wiedergespiegelt werden. Das ist, wie
gesagt, nur eine Vermutung. Das genauer zu eruieren geht allerdings weit
über diesen Thread hinaus, und wäre auf dieser Liste sowieso OT. Ich
denke, dabei können wir es hier bewenden lassen.
Post by Jan Ahlmeyer
Falls Du aber an Hilberts Notation gebunden bist, musst Du wohl
obige Notlösung nehmen oder selbst zu Metafont greifen.
Es handelt sich, wie ich bereits geschrieben habe, _nicht_ um Hilberts
Notation (höchstens in dem Sinne, dass unter anderem _auch_ Hilbert sie
benutzt). Ich habe dieses Zeichen, völlig unabhängig von Hilbert, in dem
Logik-Kurs, den ich an der Kölner Uni belegt hatte (in den 90ern,
Philosophisches Seminar), für die Kontravalenz gelernt. Gebunden bin ich
daran nicht. Ich finde die "Notlösung" allerdings bereits sehr gut,
jedenfalls zweifelsfrei verwendbar. Eine eigene Glyphe zu konstruieren,
ist mir zu kompliziert. Dazu fühle ich mich nicht in der Lage; - und mit
Metafont habe ich mich auch noch nicht auseinandergesetzt. Im
Zweifelsfall würde ich eher zu \dot\vee greifen.
Post by Jan Ahlmeyer
Gruß,
Jan
Grüße
Marcus

--
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Jan Ahlmeyer
2009-01-25 21:52:22 UTC
Permalink
Hallo,

\Yleft und \Yright legen ein mir unerklärliches Verhalten an den Tag, lassen
sich aber (aus mir ebenfalls unbekanntem Grund) bändigen, indem man sie in
geschweifte Klammern sperrt. Folgende Definition leistet das Gewünschte:

\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{{\Yright}\mkern-4.5mu{\Yleft}}}

Gruß,
Jan
Post by Marcus Glöder
Hallo Jan,
danke für die Antwort.
Post by Jan Ahlmeyer
Nicht, wenn Du eine schriftgrößenabhängige Einheit wie em verwendest, wie
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.25em\Yleft}}
Selbstredend, darauf hätte ich kommen sollen. Allerdings gibt es auch
bei dieser Zeichendefinition noch ein kleines Problem, wie das folgende
--- Anfang Minimalbeispiel ---
\documentclass{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{stmaryrd}
\usepackage[ngerman]{babel}
%%%% Definition 1
%\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.4em\Yleft}}
%%%% Definition 2
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{\Yright\kern-.25em\Yleft}}
\begin{document}
$\mathrm{p}\kontraval\mathrm{q}$ %Varinate A
p $\kontraval$ q %Varinate B
\end{document}
--- Ende Minimalbeispiel ---
Wenn Definition 1 auskommentiert und Definition 2 aktiviert ist, dann
ist die Variante B völlig richtig, während bei der Variante A zwischen
\Yright und \Yleft eine Lücke klafft. (Weiß der Teufel warum. immerhin
werden beide Zeichen um ein viertel Geviert zusammengeschoben; das ist
so lang wie ein Divis und sollte in jedem Fall reichen.)
Wenn Definition 1 aktiviert und Definition 2 auskommentiert wird,
dann ist Variante A völlig richtig, während Variante B eindeutig zu kurz
ist. (Auch hier finde ich, dass sich Variante A merkwürdig verhält. Die
beiden Zeichen werden hier um beinahe ein halbes Geviert
zusammengeschoben, was eigentlich zu viel ist. Warum das in Variante A
gerade ausreicht, um keine Lücke zwischen den beiden Zeichen zu haben,
ist mir völlig unklar.)
Da es nun aber völlig unnötig ist, die Variablenbuchstaben auch in
den Mathe-Modus zu schieben, und daher Variante A nie vorkommt, kann das
ganze Zeichenkonstruktions-Problem als gelöst betrachtet werden (meiner
Meinung nach).
Post by Jan Ahlmeyer
Gut ist das natürlich alles nicht, weil die Pfeilspitzen nicht mit denen
des Äquivalenz-Junktors übereinstimmen.
Das ist schon richtig. Aber dafür müsste wohl eine eigene Glyphe
erstellt werden. Das ist mir zuviel Aufwand. Dann lieber \dot\vee.
Post by Jan Ahlmeyer
Da es um dessen Negation geht, bietet sich doch einfach
\nleftrightarrow aus dem amssymb-Paket an (durchgestrichener
Doppelpfeil). Das ist dann auch selbsterklärend -- im Gegensatz zu
dem Zeichen aus Deinem Hilbert-Buch, das sich trotz aller Autorität
des Autors offenbar nie durchgesetzt hat (sonst gäbe es das
sicher für TeX).
Das ist dann ein endgültig völlig ungebräuchliches Zeichen. Ich
jedenfalls habe das als Kontravalenz-Zeichen noch nie gesehen. Dann
würde ich lieber auf \dot\vee ausweichen. Erstens ist das ein Zeichen,
von dem ich (inzwischen) positiv weiß, dass es in Gebrauch ist und
zweitens hat es ja auch optisch seine Berechtigung, da es auf eine
Unterscheidung zwischen inklusivem und exklusivem oder hinausläuft.
Ich habe Übrigens nie bestritten, dass es für ein und dieselbe
logische Verknüpfung mehrere mögliche Junktoren (Verknüpfungszeichen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Tabelle_logischer_Symbole
gibt es für die Kontravalenz beispielsweise noch ein Zeichen, dass wie
ein Plus in einem Kreis aussieht. Das würde ich in keinem Fall benutzen.
Erstens weil es optisch völlig aus dem Rahmen fällt und zweitens, weil
mir das Zeichen auch völlig sinnfrei erscheint.
Der Hilbert ist übrigens schlicht eine (bereits ziemlich betagte)
mathematische Formelsammlung für den Hausgebrauch. Ich habe das nicht
wegen der Autorität des Autors zitiert, sondern weil es ein Buch ist,
das ich gerade zur Hand hatte und in dem das von mir beschriebene
Zeichen vorkommt; - dies, um zu zeigen, dass es das Zeichen tatsächlich
gibt (auch Hilbert hat sich das ja nicht ausgedacht) und auch in
Gebrauch ist. Außerhalb des Hilbert wird es ja auch in der von mir
bereits erwähnten Webseite
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als eines von mehreren gebräuchlichen Symbolen aufgeführt. So
ungebräuchlich kann es also nicht sein. Dass es das Zeichen in LaTeX
nicht gibt, kann auch durchaus einen anderen Grund haben, als den, dass
es nicht gebräuchlich sei. Beispielsweise könnte (jetzt mal ins Blaue
hinein vermutet) es auch schlicht Unterschiede in der amerikanischen und
der europäischen Notationstradition geben, und da AMS nun die American
Mathematical Society ist, werden in LaTeX eher amerikanische als
europäische Notationsweisen wiedergespiegelt werden. Das ist, wie
gesagt, nur eine Vermutung. Das genauer zu eruieren geht allerdings weit
über diesen Thread hinaus, und wäre auf dieser Liste sowieso OT. Ich
denke, dabei können wir es hier bewenden lassen.
Post by Jan Ahlmeyer
Falls Du aber an Hilberts Notation gebunden bist, musst Du wohl
obige Notlösung nehmen oder selbst zu Metafont greifen.
Es handelt sich, wie ich bereits geschrieben habe, _nicht_ um Hilberts
Notation (höchstens in dem Sinne, dass unter anderem _auch_ Hilbert sie
benutzt). Ich habe dieses Zeichen, völlig unabhängig von Hilbert, in dem
Logik-Kurs, den ich an der Kölner Uni belegt hatte (in den 90ern,
Philosophisches Seminar), für die Kontravalenz gelernt. Gebunden bin ich
daran nicht. Ich finde die "Notlösung" allerdings bereits sehr gut,
jedenfalls zweifelsfrei verwendbar. Eine eigene Glyphe zu konstruieren,
ist mir zu kompliziert. Dazu fühle ich mich nicht in der Lage; - und mit
Metafont habe ich mich auch noch nicht auseinandergesetzt. Im
Zweifelsfall würde ich eher zu \dot\vee greifen.
Post by Jan Ahlmeyer
Gruß,
Jan
Grüße
Marcus
--
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Heiko Oberdiek
2009-01-26 01:33:50 UTC
Permalink
Post by Jan Ahlmeyer
\Yleft und \Yright legen ein mir unerklärliches Verhalten an den Tag, lassen
Aus stmaryrd.sty:
| \***@if\DeclareMathSymbol\Yleft\mathbin{stmry}{"06}\fi
| \***@if\DeclareMathSymbol\Yright\mathbin{stmry}{"07}\fi

Sie sind also als "binäre" Operatoren definiert, wie etwas das Plus-Zeichen.
Post by Jan Ahlmeyer
sich aber (aus mir ebenfalls unbekanntem Grund) bändigen, indem man sie in
Dadurch werden sie in eine mathematische Unterformel gesteckt und verhalten
sich als "ordinäre" Zeichen, wie etwa Variablenbuchstaben.
Post by Jan Ahlmeyer
\newcommand{\kontraval}{\ensuremath{{\Yright}\mkern-4.5mu{\Yleft}}}
Das Ganze ist dann aber kein \mathord, sondern eher ein \mathrel
oder \mathbin. Zum Vergleich:
\mathbin: \wedge, \vee, +
\mathrel: \downarrow, \leftrightarrow, =, \neq

Ich nehme jetzt mal \mathbin, das ergibt dann:

\newcommand{\kontraval}{%
\ensuremath{%
\mathbin{%
{\Yright}\mkern-4.5mu{\Yleft}%
}%
}%
}

Viele Grüße
Heiko <***@uni-freiburg.de>

PS: Es wäre nett, anständig und sinnvoll zu zitieren und nicht alles
mit TOFUs vollzumüllen.

--
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Jan Ahlmeyer
2009-01-26 16:59:15 UTC
Permalink
Hallo!

Danke für den Hinweis auf \mathbin etc. Da ich mich mit dem math mode noch nie
näher beschäftigt hatte, war mir die ganze Klassifikation von Symbolen und
Unterformeln bislang völlig unbekannt. Habe ich nun im TeXbook
nachgeschlagen -- zur genaueren Lektüre, wenn ich's irgendwann mal brauchen
sollte. (Im aktuellen Kontext ging's ja nur das exklusive Oder von Marcus,
das mich persönlich eigentlich gar nicht interessiert.)
Post by Heiko Oberdiek
PS: Es wäre nett, anständig und sinnvoll zu zitieren und nicht alles
mit TOFUs vollzumüllen.
Tut mir leid, dann werde ich künftig natürlich drauf achten. Ich hatte keine
Ahnung, dass "TOFU" hier unerwünscht ist, und musste erstmal in Wikipedia
nachlesen, was das überhaupt ist. (Die offiziellen Hinweise bei der Anmeldung
zu TEX-D-L hatte ich natürlich gelesen, aber da steht davon nichts. Und weil
ich mit Mailinglisten nicht viel Erfahrung und auch noch nie gechattet oder
in einem Forum geschrieben habe, kenne ich mich mit ungeschriebenen Regeln
und Konventionen leider nicht aus. Ich bitte also um Entschuldigung für
eventuelle Unannehmlichkeiten und gelobe Besserung.)

Viele Grüße,
Jan

--
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Marcus Glöder
2009-01-26 22:50:11 UTC
Permalink
Hallo Heiko, hallo Jan,
Post by Heiko Oberdiek
\newcommand{\kontraval}{%
\ensuremath{%
\mathbin{%
{\Yright}\mkern-4.5mu{\Yleft}%
}%
}%
}
Das funktioniert hervorragend. Vielen Dank!

Viele Grüße aus dem Rheinland
Marcus

--
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